Digital Sky

Mit Digital Sky entsteht in Österreich ein Projekt, das das Potenzial hat, den Drohnenmarkt grundlegend zu verändern. Was heute noch oft mit hohen Kosten, komplexen Abläufen und spezialisierten Fachkenntnissen verbunden ist, soll künftig so einfach funktionieren wie eine Online-Bestellung. Das Ziel: Drohnendienstleistungen für alle zugänglich machen – für Gemeinden, Unternehmen und Privatpersonen gleichermaßen.

Im Zentrum des Projekts steht eine webbasierte Plattform, über die Nutzer ihren gewünschten Drohneneinsatz angeben können. Standort, Zeitraum und Zweck werden eingetragen, und der Rest läuft automatisiert ab. Die Drohne wird aus einem nahegelegenen Hub gestartet, führt die Aufgabe selbstständig durch und übermittelt die Ergebnisse anschließend direkt über die Plattform. Viele Datensätze sind bereits voranalysiert, sodass sie ohne technisches Vorwissen genutzt werden können. Möglich wird dieser reibungslose Ablauf durch moderne Technologien wie 5G-Konnektivität, Edge- und Cloud-Computing sowie ein hohes Maß an Autonomie in Flugplanung und Datenauswertung.

Das Projekt ist auf mehrere Entwicklungsstufen ausgelegt. In der ersten Phase werden rechtliche, technische und wirtschaftliche Grundlagen erarbeitet, gefolgt von einer Testumsetzung in einer Pilotgemeinde. Langfristig soll das System in mehreren Städten und Regionen ausgerollt werden und ein dichtes Netz an Drohnenhubs entstehen, die jederzeit einsatzbereit sind. Dieser modulare Aufbau macht es möglich, Digital Sky nachhaltig zu betreiben und gleichzeitig flexibel zu skalieren.

Die Einsatzmöglichkeiten sind breit gefächert und reichen von Vermessung, Gebäude- und Infrastrukturmonitoring bis hin zu Umwelt- und Thermalanalysen. Für Gemeinden kann die Plattform etwa helfen, Bodenversiegelung zu dokumentieren, illegale Ablagerungen zu entdecken oder Hochwassergebiete zu überwachen. Unternehmen profitieren von schnellen Inspektionen ihrer Anlagen, während Privatpersonen beispielsweise Dachaufnahmen, Grundstücksvermessungen oder PV-Checks beauftragen können. Auch im Katastrophenschutz spielt Digital Sky eine entscheidende Rolle: Behörden können Drohnen in Echtzeit für Suchaktionen, Brandüberwachung oder Schadensbilder nach Unwettern einsetzen.

Ein wesentliches Element des Projekts ist das Shared-Economy-Prinzip. Indem Drohnen zentral betrieben und bedarfsgerecht eingesetzt werden, entfallen hohe Anschaffungskosten und Schulungsaufwände für Nutzer. Studien zeigen, dass ein Hub in einer mittelgroßen Stadt bereits ab rund 1.200 Einsätzen pro Jahr kostendeckend betrieben werden kann. Ergänzt wird dieses Modell durch private Investitionen, die den Ausbau und die technische Weiterentwicklung ermöglichen.

Digital Sky setzt zudem einen starken Fokus auf Nachhaltigkeit. Drohnen ersetzen in vielen Bereichen schweres Gerät, reduzieren CO₂-Emissionen und erlauben eine besonders schonende Beobachtung von Naturräumen. Ob in der Landwirtschaft, in städtischen Grünbereichen oder in sensiblen Ökosystemen – präzise, nicht-invasive Messungen unterstützen eine umweltbewusste Planung und schützen natürliche Ressourcen. Gleichzeitig verbessert das System die öffentliche Sicherheit, da kritische Situationen schneller erkannt und Einsatzkräfte in Krisenfällen effizienter unterstützt werden können.

Im Kern ist Digital Sky weit mehr als ein technologisches Projekt. Es ist ein gesellschaftlicher Ansatz, der Drohnentechnologie aus der Nische holt und in den Alltag integriert. Indem komplexe Prozesse automatisiert und Kosten reduziert werden, wird der Zugang zu modernen Anwendungen demokratisiert. Gemeinden, Unternehmen und Bürgerinnen und Bürger profitieren gleichermaßen von datenbasierten Entscheidungen, höherer Sicherheit und nachhaltigeren Lösungen. Digital Sky schafft damit eine Grundlage für ein digitales, resilienteres und ökologisch verantwortungsvolles Österreich – und macht den Himmel ein Stück weit smarter.